In Anbetracht der vielfältigen Aufgaben, die mit der Durchführung des Schäfflertanzes anfallen, hat man 2004 schließlich den „Schäfflertanzverein Partenkirchen e. V.“ ins Leben gerufen, der nun (nach 2005 und 2012) bereits zum dritten Mal den Schäfflertanz durchführt. „Wie an allen anderen Orten und Städten in Bayern, in denen der Schäfflertanz beheimatet ist“, so steht es in der Satzung, „soll nun die Erhaltung dieses Brauchtums für lange Zeit gesichert werden.“
Eine Schäfflertanzsaison beginnt mit organisatorischen Vorbereitungen im Laufe des Vorjahres. Wenn nicht durchwegs geschehen, überprüft der Ausschuss den Zustand der vorhandenen Requisiten und sorgt für Restaurierung oder Ersatz. Man sucht bewährte oder neue Kräfte, die sich für wichtige Posten zur Verfügung stellen. Dann stehen Vorabsprachen mit der Musikkapelle und dem Trommlerzug an. Der Preis für die bestellten Tänze wird vorläufig kalkuliert. Die ersten Probentermine werden festgelegt, die „Einstudierer“ (Probenleiter) werden bestimmt, der Musikant für die Proben eingesagt u. v. a. m. Jetzt wird zur Generalversammlung geladen, wo die Rollenverteilung bereits weitgehend festgelegt wird. Im November und Dezember finden wöchentlich ein oder zwei Probenabende statt (seit 1969 immer in der Fahrzeughalle der Feuerwehr Partenkirchen), ehe die Schärpen, Kappen, Schnallen und sonstige Utensilien ausgegeben werden. Das Komitee tagt immer wieder, um rechtzeitig Vereinbarungen über Tanz-Bestellungen und damit über Tanztermine und Tanzorte anzubahnen. Ganz entscheidend dabei ist auch, wo jeweils der letzte Tanz des Tages aufgeführt wird, denn der ansässige Wirt, dem zur Ehre man dort tanzt, soll anschließend die gesamte Truppe, je nach Vereinbarung, mit einer Brotzeit und einer Maß Bier versorgen.
Bevor die Zeit der Proben endet, steht noch ein Fototermin für die zu erstellenden Ansichtskarten auf dem Plan, die dann während der Tanztage als Erinnerung an die Zuschauer verkauft werden. Nach einer Generalprobe um den Jahreswechsel beginnt dann im Januar die eigentliche Schäfflertanzsaison.
Der erste offizielle Tanz findet traditionell am Rathausplatz statt und gebührt der Marktgemeinde Garmisch-Partenkirchen und deren Leitung und Verwaltung, woher der Schäfflertanz Partenkirchen seit jeher viel Wertschätzung und Förderung erfährt.
Ungefähr 40 Tänze folgen an den nächsten Sonntagen. Unsinniger Donnerstag, Rosenmontag und Faschingsdienstag dienen zur Abrundung, als Zusatztermine und gleichzeitig als Höhepunkt und Abschluss.
Meist drei oder vier Auftritte gibt es pro Tanztag. Dabei sind jeweils 36 Tänzer mit von der Partie, begleitet von Trieblern, Fahnen- und Pitschenträgern, vom Hochleber und dem Schäfflermeister, von den „Alten“, von Kronenträgern und Banzenbuam und von den drei bis vier „Hanswursteln“. Das Schäfflertanzkomitee in den roten Joppen ergänzt das farbige Gesamtbild. Und für den notwendigen Klang und Takt sorgen Musikkapelle und Trommlerzug. Insgesamt ein „Schauspiel“ mit weit mehr als 100 Leuten!
Es ist also immer ein buntes und vielschichtiges, ein stimmungsvolles und dennoch oft heiteres Treiben, sobald die Musikkapelle mit der Melodie des Schäfflertanzes „Aber heit is koit“ anfängt. Es entstehen die verschiedenen Tanzbilder wie Laubengang, Sommerhäusl, Krone oder Schnecke, bevor die Tänzer sich im großen Schlusskreis aufstellen. Dann hämmern die Triebler im Takt auf den Eisenring am Fass. Nun sind die Reifenschwinger dran: Hoch auf dem Fass drehen sie kunstvoll ihre Reifen mit gefüllten Schnapsgläsern. Der Hochleber vermittelt lautstark den Dank der Schäffler und ihre guten Wünsche an die Auftraggeber des Tanzes. Und während der gesamten Veranstaltung unterhalten die Hanswurstl mit Akrobatik und mit ihren lustigen Streichen das Publikum. Ganz am Ende erklingt das Lied „Wir sind lustige Schäfflersgesellen“.